1000 Menschen beim anarchistischen 1. Mai in Dortmund!

Wie 2021 haben wir in Dortmund erneut den 1. Mai in schwarz und rot getaucht. Der anarchistischen Bewegung in Dortmund und ganz NRW ist erneut ein großer Mobilisierungserfolg geglückt. Über Monate haben wir tausende Materialien auf unseren Straßen verteilt und sind aktiv mit unseren Nachbar*innen ins Gespräch gekommen, um sie für unseren Kampftag zu gewinnen. Dass dieses Mal sogar noch mehr Menschen als letztes Jahr mit uns auf die Straße gegangen sind, hat unsere Erwartungen übertroffen und zeigt, dass unsere Anliegen von vielen Menschen geteilt werden.
 
 
Unter dem gemeinsamen Motto „Für eine Zukunft ohne Krisen!“ haben wir dabei in diesem Jahr zum ersten Mal ein neues Konzept umgesetzt. Dieses hat die Demonstration in drei große Blöcke aufgeteilt – den feministischen Block für die Anerkennung von Sorgearbeit, den Gewerkschafts-Block gegen miese und unsichere Jobs und den Klimagerechtigkeits-Block für eine echte, antikapitalistische Lösung der Klimakrise. Getragen wurden die Blöcke von Organisationen aus den jeweiligen sozialen Bewegungen. Dadurch konnten wir einerseits eine enorme inhaltliche Vielseitigkeit ausdrücken und gleichzeitig zeigen, dass wir unsere Kämpfe in verschiedenen Bewegungen zusammenführen wollen und müssen. Andererseits mobilisierten die beteiligten Organisationen schon im Vorhinein in ihren jeweiligen Bewegungen zur Demonstration. Und auch nach dem 1. Mai werden die Gruppen, die die Blöcke getragen haben weiter nachhaltig in diesen Bereichen arbeiten. 
Positiv hervorheben möchten wir an dieser Stelle auch den explizit queeren und klassenkämpferischen Block, der sich spontan hinter den geplanten Blöcken aufstellte. Unter dem Motto „Queer liberation means class struggle“ sorgte dieser im hinteren Teil der Demo konstant für eine kämpferische Stimmung. Wir haben uns sehr über diese Selbstinitiative und Bereicherung unserer Demonstration gefreut!
 
 
Die allgemeine Vielseitigkeit der Demonstration wurde noch einmal durch das Kulturprogramm bereichert. So heizte der anarchistische Rapper Sechser von der Gruppe Teuterekordz aus Berlin der Menge ordentlich ein und die Kapelle schwarz/rot Atemgold 09 untermalte die Anfangskundgebung in wunderbarer Art und Weise. 
 
Diese bunte, kämpferische und starke anarchistische Demonstration stand im starken Kontrast zu der jämmerlichen NaziMobilisierung früher am Tag. Nur 200 Nazis kamen zu ihrem europaweit mobilisierten öden „Aufmarsch“ und wurden durch lauten antifaschistischen Gegenprotest begleitet und übertönt. Nach dem letzten und diesem Jahr ist nun endgültig klar, wer in Dortmund die Straße am 1. Mai errungen hat. Wir konnten unsere Inhalte sehr präsent platzieren, während die Nazis erneut einen großen Misserfolg einstecken mussten.
 
 
Auch dieses Jahr hat die Polizei dabei versucht uns Steine in den Weg zu legen. Noch während der Startkundgebung haben sie unsere Route verändert und die völlig friedliche Demonstration wurde zeitweise von einem bewusst einschüchternden Aufgebot von behelmten Spezialeinheiten begleitet – eine „Ehre“ die nicht einmal dem Nazi-Aufmarsch früher am Tag zuteil wurde. Wir haben uns trotzdem die Freiheit genommen, gegen Ende der Demonstration von der durch die Polizei zugewiesenen neuen Route abzuweichen und durch Straßen mit größerer Außenwirkung zulaufen. Außerdem haben wir unsere angemeldete Zwischenkundgebung am Bahnhof entgegen des Versuchs der Cops, diese zu unterbinden, dennoch abgehalten. Letztes Jahr wollten sie die Demo ganz verbieten, dieses Jahr nur wo sie konnten behindern. Sie sind erneut auf ganzer Linie gescheitert.
 
 
Die Organisation der Demonstration war ein hartes Stück Arbeit und mit einigen Unwegsamkeiten verbunden. Wir sind überglücklich über den insgesamten Verlauf unseres Kampftages. Wir sind unglaublich stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen und in Dortmund aufgebaut haben. Daran werden wir im nächsten Jahr anschließen und die gewonnene kollektive Kraft von gestern in unsere alltäglichen Kämpfe mitnehmen.
 
Ein großer Dank an alle, die diese Mobilisierung ermöglicht haben.
 
Wir rufen euch auf: Kommt zu uns! Organisiert euch über die zahlreichen Veranstaltungen, die in den nächsten Wochen stattfinden werden (siehe unten). Nur dann können wir auch jedes Jahr den 1. Mai zu einem zentralen Bezugspunkt unserer Bewegung ausbauen und insgesamt vorankommen!
 
Der 1. Mai ist unser Tag – alle Macht dem Proletariat!
 
 
Kommende Veranstaltungen:
    
  • 04.05. Kennenlern-Picknick mit dem offenen Klimatreffen. Ab 19 Uhr im Blücherpark
  • 07.05. Kennenlern-Grillen mit der Freien Arbeiter*innen Union Ruhrgebiet. Ab 14 Uhr im Blücherpark
  • 15.05. Offenes Klimatreffen. 16 Uhr im Black Pigeon (Scharnhorststr. 50)
  • 20.05. Kennenlern-Treffen der Plattform Ruhr. 20 Uhr im Black Pigeon (Scharnhorststr. 50)
  • 05.06. Offenes Treffen der Dortmunder Sorgearbeitsinitiative – Menschen vor Profite! 16 Uhr im Kulturhaus Taranta Babu (Humboldstr. 22)
  • 06.08. Anarchistisches Parkfest im Blücherpark