Update #5 zum anarchistischen 1. Mai

  • Das ist die Route: Der Treffpunkt ist um 16 Uhr in der Mitte des Westparks, nach einer Auftaktkundgebung geht es von da los in Richtung Dortmunder U und dann weiter zur Zwischenkundgebung an der Katharinentreppe (ca. 17 Uhr, gegenüber vom Hbf). Danach gehen wir weiter in die Nordstadt, über die Schützenstrasse, dann am Black Pigeon vorbei und schliesslich bis zur Endkundgebung am Dortmunder Hafen (ca. 18 Uhr)
  • Die Nummer des Ermittlungsausschusses (EA) lautet: 0234 622 09 002. Der EA ist ab 15:45 zu erreichen.
  • Es wird einen eigenen Block für FLINTA* Personen geben. Außerdem gibt es einen Treffpunkt für FLINTA* Personen, die alleine zur Demo kommen. Dieser ist um 15:30 Uhr am Nordeingang des Westparks bei dem Regenbogen Zebrastreifen.
  • Die plattform Ruhr wird ebenfalls einen eigenen Block bilden. Bei welchem sich auch noch Menschen anschließen können.
  • Wir werden mit dem Account Anarchismus in Do. live von der Demo twittern.
  • Alle, die noch zur Demo nachkommen möchten, können dort erfahren wo wir gerade sind.
  • Es gibt Anreisetreffpunkte in Bochum und Witten. Für Bochum wurde von der Schwarzen-Ruhr-Uni ein Treffpunkt um 15:10 Uhr vor dem Haupteingang ausgerufen. In Witten geht es um 16:30 Uhr am Hauptbahnhof direkt nach der Demo von “Wer hat der gibt” los nach Dortmund.
  • Wir bitten euch keinen Alkohol oder andere Drogen auf der Demonstration zu konsumieren.
  • Selbstverständlich wollen wir keine Fahnen von Parteien, Parteijugendorganisationen, Nationen oder autoritären Gruppen auf unserer Demo sehen.
  • Wir wünschen uns eine kämpferische und bunte Demonstration. Bunt heißt, dass wir keine Black Block Demo wollen. Das heißt aber auch nicht, dass alle in wilden Kostümen kommen müssen. Kommt einfach so wie es euch gefällt! Wir hoffen darauf mit einer nicht Black Block Demo eine andere Außenwirkung zu erzielen.
  • Wir rufen explizit dazu auf, während der Demonstration Masken zu tragen und Abstand zu halten.
  • Für morgen früh rufen Dortmunder Antifagruppen zu einer Fahrt nach Dorstfeld auf, um dort gegen die Nazis zu protestieren. Dazu gibt es einen Anreisetreffpunkt um 10 Uhr an der U-Bahn Haltestelle Leopoldstrasse.
  • Dies war das letzte Update von der Demo. Wir freuen uns riesig auf morgen! Wir wünschen uns eine bunte und kämpferische Demonstration! Jetzt gilt`s: Alle heraus zum anarchistischen 1. Mai!

Wer zuletzt lacht, lacht am besten: Verbot der 1. Mai-Demonstration gekippt!

Ja, ihr lest richtig. Das Verbot unserer anarchistischen 1. Mai-Demonstration wurde soeben gerichtlich gekippt! Da es theoretisch möglich, aber unwahrscheinlich ist, dass die Stadt Dortmund dagegen Einspruch einlegt, werden wir also höchstwahrscheinlich wie geplant ab 16 Uhr am Westpark starten und als Demozug in den Hafen laufen!

Was ist passiert?
Am Dienstag hat uns die Stadt Dortmund mitgeteilt, sie wolle unsere Demonstration verbieten. Als Grund führte sie in ihrem Bescheid den „Infektionsschutz“ an und erklärte, vergangene Demonstrationen in Dortmund während der Pandemie hätten gezeigt, dass eine hygienegerechte Durchführung dieser Versammlungen nicht möglich sei. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, auf welche Demonstrationen sie sich dabei bezogen hat. Schließlich verbietet die Stadt Dortmund ja seit einem Jahr genau mit solchen Begründungen jede emanzipatorische Demonstration – egal ob feministisch oder gegen rechte Netzwerke in der Polizei. Die Demonstrationen, um die es ging, waren auch tatsächlich keine linke Versammlungen, sondern Versammlungen der Querdenker-Bewegung. Ja, mit solchen Begründungen wird in Dortmund versucht, anarchistischen und anderen emanzipatortischen Protest von der Straße zu drängen. Dabei nutzen die Behörden schamlos aus, dass die meisten Initiativen und Gruppen den kostenaufwendigen Weg eines Gerichtsprozesses nicht gehen wollen oder können und deshalb auf den Platz an der Reinoldikirche ausweichen müssen – vor allem wenn die Rechtsbescheide erst wenige Tage vor der Versammlung verschickt werden. Auch der Verweis auf den Infektionsschutz ist offensichtlich unbegründet und politisch motiviert. Wir haben alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Obwohl sie auch während der Pandemie monatelang die Shoppingmeilen unserer Stadt offen gehalten hat (die Betriebe sowieso),setzt sich die Stadt dann auf einmal für den Infektionsschutz ein, wenn es um eine anarchistische Demonstration geht. Das zeigt, worum es hier geht: Kritik am katastrophalen Krisenmanagement der Regierung, sowie an Patriarchat und Kapitalismus mit staatlichen Machtmitteln zu unterdrücken.
Als Anarchist*innen wundert uns dieses Verhalten nicht. Es war stets das oberste Ziel der Herrschenden, unsere Ablehnung gegenüber diesem System und unsere Forderung nach einer besseren, befreiten Gesellschaft verstummen zu lassen. Lasst uns nicht vergessen, dass das der Grund ist, warum Menschen weltweit überhaupt am 1. Mai auf die Straße gehen. Es war die mörderische staatliche Repression gegen unsere Genoss*innen vom Chicagoer Haymarket, die den 1. Mai zum Kampftag der Arbeiter*innenklasse gemacht hat. Und als Anarchist*innen wissen wir auch, dass das Ziel solcher Maßnahmen ist, dass wir uns ärgern, den Mut verlieren und aufhören, unsere Stimme gegen dieses System zu erheben. Genau deshalb müssen wir – gerade am 1. Mai – Widerstand leisten gegen jeden Versuch, uns von der Straße zu drängen!
Aus diesem Grund sind wir gegen das Verbot unserer Demonstration gerichtlich vorgegangen und es hat kaum zwei Stunden gedauert, da musste sich die Stadt vom Gericht eine fette Ohrfeige abholen. Denn das Gericht hat das Verbot der Stadt als ungerechtfertigt gekippt! Uns freut das riesig, denn es war von Anfang an unser Ziel, an diesem 1. Mai nicht trotz, sondern wegen dieser Krise auf die Straße zu gehen. Uns ist aber auch klar: Heute mag das bürgerliche Recht auf unserer Seite gewesen sein, aber unser Freund ist dieses Recht deshalb noch lange nicht. Hätte die Stadt eine klügere Strategie gefahren, hätten wir die Demonstration wohl selbst durchsetzen müssen.
Trotzdem sind wir jetzt erstmal froh über diese tollen Nachrichten und freuen uns schon wahnsinnig auf einen kämpferischen, anarchistischen 1. Mai in Dortmund! Der wird aber am besten, wenn so viele Menschen wie möglich zur Demonstration kommen, also kommt mit uns übermorgen auf die Straße! Zeigen wir der Stadt, was wir von ihrem schmutzigen Repressionsversuch halten!

Update #4 zum anarchistischen 1. Mai

  • Unsere Demonstration wurde von der Stadt mit dem Vorwand “Infektionsschutzgründe” verboten! Wir haben das erwartet, da in Dortmund, anders als in vielen anderen Städten, das Demonstrationsrecht aktuell fast gänzlich außer Kraft gesetzt ist. Wir werden dagegen klagen und für den Fall das wir verlieren sollten, haben wir noch ein Ass im Ärmel. Also kommt aufjedenfall weiterhin um 16 Uhr in den Westpark, jetzt erst recht! Der 1. Mai ist unser Tag, wir lassen uns nicht verbieten auf die Straße zu gehen! Über weitere Entwicklungen halten wir euch auf dem laufendem.
  • Die Podcaster von Übertage haben passend zur kommenden Demo unter dem Motto “1. Mai Geschichte & Gegenwart” eine Podcastfolge veröffentlicht. Hier könnt ihr reinhören.
  • Am Sonntag wurde ein Mobivideo veröffentlicht.
  • In den letzten Tagen wurde bereits fleissig gemalt, so dass jetzt schon mehrere Transpis für die Demo fertig sind!
  • Euch erwarten dieses Jahr viele spannende Redebeiträge! Von: die plattform Ruhr, Freie Arbeiter*innen Union Duisburg/Ruhrgebiet, Face to Face, Initiative für ein Sozialökologisches Zentrum, Hafeninitiative, feministisches Kollektiv, TeKoJIN (kämpferische junge Frauen), Fridays for Future, Schwarze Ruhr Uni. Weil es dieses Jahr so viele geworden sind, werden die Beiträge möglichst kurz und prägnant gehalten sein.
  • Am Freitag wird es dann ein letztes Update geben, in dem dann nochmal alle wichtigen Infos für die Demo veröffentlicht werden (EA-Nummer, Route etc.)

Update #3 zum anarchistischen 1. Mai

  • Das lokale Bündnis der Gruppe “werhatdergibt” plant für den 1. Mai eine Demonstration in Witten. In Dortmund gibt es um 13.12 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnhofs einen Anreisetreffpunkt für die Demo in Witten. Um 16.30 geht es dann von Witten zurück nach Dortmund, wo die anarchistische 1. Mai Demo dann am Hauptbahnhof wartet.
  • Aus Bochum wird es eine organisierte Anreise zu unserer Demonstration geben. Die Schwarze Ruhr Uni und die anarchistische Lebensmittelhilfe rufen dazu auf, sich am Bochumer HBF (Innenstadtseite) ab 15.10 Uhr vorzutreffen. Hier können auch Menschen auf Tickets mitgenommen werden!
  • Auch in Wuppertal wird es dieses Jahr wieder Aktivitäten zum dort traditionellen unangemeldetem 1. Mai geben. Dieses Jahr leider parallel zu Dortmund um 17.00 Uhr am Schusterplatz in der Nordstadt.
  • Die Nazis um die Partei “die Rechte” haben ebenfalls eine Demonstration für den 1. Mai angekündigt. Sie mobilisieren für 13.00 Uhr zum Hinterausgang des Essener Hauptbahnhofs. Wir rufen dazu auf, den “Aufmarsch” auf allen erdenklichen Wegen zu stören, halten aber selbstverständlich auch an unserer eigenen Mobilisierung fest. Für alle die, die versuchen wollen sowohl an den Aktionen gegen die Nazis teilzunehmen als auch danach nach Dortmund zu kommen, versuchen wir grade einen Zugtreffpunkt zu organisieren. Wir halten euch auf dem laufenden!
  • Der vordere Teil der Demonstration wird dieses Jahr durch einen feministischen Block gebildet. Wir freuen uns über organisierte Frauen und LGBTQI+ Reihen!
  • Unser Genosse Tolstoi von der Rapcrew AMK aus Dortmund wird auf unserer Demonstration einige Tracks zum besten geben!
  • Weitere Initiativen haben sich unserer Demonstration angeschlossen und werden diese auf unterschiedliche Weise bereichern und unterstützen: verschiedene Syndikate der Freien Arbeiter*innen Union, Fridays for Future, Schwarze Ruhr Uni, Anarchistische Linke Köln, anarchistische Lebensmittelhilfe (Dortmund/Bochum)
  • Um 17.00 Uhr wird es eine Zwischenkundgebung unterhalb der Katharinentreppen geben. Wer lieber eine kurze Route laufen möchte kann nur vom Westpark bis dort laufen, oder erst ab der Zwischenkundgebung um 17.00 Uhr dazu stoßen. Speziell natürlich wenn ihr vorher noch in Essen, Witten oder anderswo aktiv seit!
  • Nicht einmal mehr zwei Wochen bis zum 1. Mai, holt nochmal alles aus der Mobilisierung raus! Ein Großteil des Materials ist bereits verteil und wir bekommen immer wieder Einsendungen mit Graffiti und Banner Mobilisierungsaktionen – super! Erzählt es euren Freund*innen, organisiert euch und kommt dazu!
  • Wir haben noch einen längeren Aufruf geschrieben, in dem wir nochmal ausführlich auf die drei großen Demothemen Patriarchat, Kapitalismus und Egoismus eingehen. Lest hier mal rein.
    Der Aufruf wurde auch von dem neuen Audioprojekt “Triebfeder” aus Dortmund vertont und ist hier zu finden.

Langer Aufruf: Heraus zum anarchistischen 1. Mai! Freiheit statt Kapitalismus, Patriarchat und Egoismus!

Seit über 130 Jahren gehen Lohnabhängige am 1. Mai weltweit auf die Straße, um ihrer Wut über die herrschenden Verhältnisse Luft zu verschaffen und für eine andere, bessere Gesellschaft zu protestieren. In der Tradition der Chicagoer Arbeiter*innen, deren Streik im Mai 1886 brutal niedergeschlagen wurde, wollen wir als Anarchist*innen auch in diesem Jahr am 1. Mai in Dortmund demonstrieren. Wir wollen gemeinsam mit vielen anderen Menschen Alternativen aufzeigen zu diesem System, das uns unterdrückt und uns das Leben schwer macht.

In folgenden Text versuchen wir, anhand von drei Themenfeldern – Kapitalismus, Patriarchat und Egoismus – genauer zu erklären, welche Probleme wir in der bestehenden Gesellschaft sehen und wie wir alle für eine gerechtere Gesellschaft ohne diese Probleme aktiv werden können.

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Update #2 zum anarchistischen 1. Mai

  • Die Mobilisierung ist im vollen Gange! Das gedruckte Material (Flyer, Plakate, Aufkleber) ist angekommen und erfreut sich bereits einiger Verbreitung. Du möchtest mithelfen es zu verteilen? Dann melde dich gerne unter: dortmund1mai@riseup.net
  • Außerdem haben uns Einsendungen erreicht, auf denen an den Wänden unserer Strassen einige Parolen und Aufrufe für den 1. Mai zusehen sind.
    (In den sozialen Medien findet ihr einen Teil der Einsendungen)
  • Es ist jetzt schon abzusehen das der anarchistische 1. Mai dieses Jahr so breit aufgestellt sein wird wie nie. Folgende Zusammenhänge haben schon zugesagt, dass sie sich auf unterschiedliche Weise beteiligen wollen: Initiative für ein Sozialökologisches Zentrum, Hafeninitiative, die Plattform Ruhr, TCŞ (revolutionäre Jugendbewegung) und TeKoJIN (kämpferische junge Frauen), Feministisches Kollektiv Dortmund, Anarchistische Gruppe Dortmund, Black Pigeon, Autonome Antifa 170, Mean Streets Antifa. Dein(e) Zusammenhang/Gruppe/Initiative will auch eine Aktion oder Rede beitragen? Melde dich gerne bei uns!